Borland wirst du allerdings keine Konkurrenz machen können - auch wenn es durchaus im Bereich des Machbaren liegt, einen eigenen Pascal-kompiler zu schreiben (Lars Middendorf hat übrigens ein entsprechendes Projekt, das sogar nativen Maschinencode generiert).
Mit Hilfe von Delphikomponenten (SynEdit) hat man schnell eine brauchbare IDE zusammengestellt, aber spätestens beim Debugger wirds dann schwierig (uPS liefert entsprechende Funktionen gleich mit und ist Open Source) und mit der Dokumentation hakt es dann ganz aus .
Die Motivation scheint mir auch recht fragwürdig: wenn Delphi 8 floppt (IMHO verständlicherweise) wird Borland bei der nächsten Version hoffentlich die entsprechenden Konsequenzen ziehen (und vielleicht auch mal die anvisierte Zielgruppe etwas überdenken). Ansonsten gönne ich der Firma jeden verdienten Cent und bin auch bereit für Programmierkomfort und eine gute Hilfe einen annehmbaren Preis zu bezahlen.
Solltest du wirklich an dem "Projekt" weitermachen, kann ich dir jedenfalls prophezeien, dass du bald an Flashs Worte denken wirst - das Ganze scheint mir dann doch ziemlich unausgegoren zu sein.
Ein Versuch wert ist es aber schon. Mir ist es egal ob Borland bei Delphi 2005 das .net Framework wegmacht. Das einzige was ich will ist das Borland ihre Programmierart bei Delphi überarbeitet, das ist mein Ziel.
Registriert: Mo Sep 23, 2002 19:27 Beiträge: 5812
Programmiersprache: C++
Was passt dir denn an Delphi nicht, und warum soll das laut deiner Aussage "nicht Pascal kompatibel sein"? Das geht doch nicht, denn seit D7 heisst die von Delphi genutzte Programmiersprache auch offiziell Delphi (und nicht mehr Objekt-Pascal). Also kann Borland im Endeffekt so viel wie sie wollen an dieser Sprache ändern, da es nur ein Unternehmen gibt dass diese quasi "besitzt", anders als bei C. Und das Delphi 8 .NET ist, klingt zwar für viele nicht so toll, aber .NET ist eine neue Technik auf die man Aufspringen MUSS. Wenn Borland .NET ignorieren würden, dann gäbe es bald kein Borland mehr und damit auch kein Delphi mehr. Das neue Delphi kann ja wieder Win32 und .NET, also sehe ich gar keinen Grund über Borland herzuziehen, zumal mir Borland im Gegensatz zu z.B. MS sehr viel sympatischer sind, aber das liegt evtl. daran dass ich schon seit ~6 Jahren mit Borland-Prdukten arbeite.
Und wie Mars (und Flash in seiner eigenen Form auch schon) gesagt hat wird dein Projekt definitiv unbeendet werden. Kompilerbau ist sehr komplex, aber wenn du sowas wie Delphi machen willst, dann musst du zusätzlich noch nen kompletten VCL-Ersatz programmieren, wofür ein einzelner Mensch meiner Meinung nach mehrer Jahre bräuchte, sofern er denn über die passenden Programmierkenntnisse verfügt. Neben der Programmierung dieses VCL-Ersatzes müsstest du diese dann auch noch mindestens so ausgiebig wie bei Delphi dokumentieren, das kann auch sehr lange dauern. Und ob du auf Anhieb, besonders wenn es eines deiner ersten Projekte ist, eine IDE hinbekommst die nur annähernd so gut wie Delphi und auch einen entsprechend guten Workflow besitzt, bezweifle ich auch. Delphi gibts es jetzt seit sehr langer Zeit, und da haben diverse geschulte Leute dran gefeilt, und du bist doch nur ein Hobby-Coder, der in Sachen Usability und Co. wohl noch nicht viele Erfahrungen gesammelt hast.
Ums kurz zu machen : Lass die Idee, denn das Lazarus Projekt ist dir schon viele Schritte voraus, und zudem noch auf vielen Plattformen nutzbar. Einen VCL-Ersatz namens LCL haben die auch schon, und auch ansonsten ist die IDE an sich brauchbar. Aber selbst dort arbeiten seit langer Zeit recht fähige Progger dran und sind noch weit von der genialen Delphi-IDE entfernt.
Einige interessante Stellen aus deiner Projektvorstellung :
Zitat:
Darius soll das Geschäft von Borland mit Delphi zerstören weil sie ihr Software teuer und nicht Pascal kompatibel verkauft.
Bitte erkläre mir mal warum Borland nicht Pascal-kompatibles Delphi vertreibt (siehe oben)? Das verstehe ich jetzt nicht. Und sag bitte mal was zu deinem Geschäftsplan, denn so ein Multi-Millionen-Dollar Unternehmen wie Borland, das mit Delphi dazu noch ein geniales Produkt anbiete, kann man ohne passenden Geschäftsplan und Investoren nicht so einfach aus dem Markt drängen.
Zitat:
Die Alpha und Beta Versionen werden natürlich Freeware sein. Ich habe eine Professional und eine Personal Version geplant. Die Professional Version wird normal verkauft, die Personal wird als Shareware vertrieben und wird einen tieferen Preis haben.
Delphi 8 .NET war nur eine Ausnahme, und fürs neue Delphi solls wieder eine kostengünstige PE-Version geben. Sag mal in Stichworten warum die Leute dann dein Produkt nutzen sollen, zumal Lazarus ja z.B. komplett kostenlos ist.
Zitat:
n den nächsten Tagen (also auch Wochen) werd ich mich an der ersten unoviziellen Alpha Version sitzen.
Warte besser mal mit der Programmierung, und erstelle einen Businessplan und plane deine Software erstmal. Du willst bei so einem Projekt doch nicht etwa direkt mit der Programmierung anfangen.
P.S. : Hör besser auf die erfahrenen Coder hier im Board (Mars, Lars), allein das Gebiet Kompilerbau (und der von Delphi verwendete Compiler ist sehr gut) ist so komplex dass du für einen brauchbaren Compiler Jahre bräuchtest. Und dann noch die IDE, der VCL-Ersatz, die Docu, etc. Du solltest evtl. eins im Hinterkopf behalten "Je höher man hinauf will, desto tiefer kann man fallen". Ich lege dir nahe für den Anfang erstmal kleiner Brötchen zu backen.
Registriert: Do Sep 25, 2003 15:56 Beiträge: 7810 Wohnort: Sachsen - ERZ / C
Programmiersprache: Java (, Pascal)
Sindwiller hat geschrieben:
Ich liebe langfristige Projekte .
Dein Wort in Gottes Ohr!
Es gibt nicht wenige (recht ausgegorene) Idee/Projekte, die aus mangelnder Langzeitmotivation gestorben sind.
Ich selbst arbeite jetzt mit DopeFish seit ca. 2Jahren an einem Projekt namens "PBall-Manager". Der Dos Manager war nach 1 Jahr fertig. Die Version 2 (in OpenGL) ist seit März diesen Jahres in Bearbeitung und ich kann dir sagen: "Das schlaucht".
Alleine sind Projekte die länger als 1/2 Jahr dauern nur durch eine sehr hohe Eigenmotivation zu schaffen. Mittlerweile ist aus dem 2Mann Team ein 3Mann Team geworden (rswm is mit dabei), und wir Motivieren uns gegenseitig, sonst würde das Projekt bestimmt noch auf den letzten Metern sterben.
Du siehst, 2-3Jahre klingen nicht viel, aber Zeit ist beim Coden dein größter Feind. Zu wenig bring Stress, zu viel macht dich mürbe.
(PS: Wenn wir die letzten Menüs an Board haben, werden wir unseren Manager hier auch vorstellen.)
_________________ Blog: kevin-fleischer.de und fbaingermany.com
Ich will dir nun nicht den Wind aus den Segeln nehmen aber:
Hab ich das richtig verstanden? Du willst einen eigenen Compiler samt IDE bauen? Viel spaß. Bin mal gespannt, wie du dann später die Features wie OOP, OLE etc. einbauen möchtest. Kurze Frage: wieviel Erfahrung has du mit Compilerbau und Assembler? Und wieviele Projekte hast du bereits durchgeführt? Nur mal eines nebenbei:
Ich schätze mich auch als erfahrener Programmierer ein (seit ca. 5 Jahren sitze ich fast täglich im Büro vor Delphi. Vorher hatte ich einiges Hobby-Mäsig damit zu tun). Hab in den letzten Tagen Just-For-Fun in die DevCPP-IDE (eine IDE mit integriertem Debugger für den MinGW C/C++ Compiler) die Funktion der Code-Templates eingebaut (Stichwort ctrl+j in Delphi) und ca. 4 Stunden gebraucht (bin noch nicht ganz fertig). Und das ist ein recht einfaches Features! DevCPP verwendet für den integrierten Assembler GDB (GNU-Debugger) und selbst das hat 'ne weile gedauert, bis das sauber funktioniert hat. Von so Features wie Code-Completion erst ganz zu schweigen.
RAD, wie von Delphi gewohnt, ist auch nicht ganz ohne. Wie Sascha schon sagte: schau dir Lazarus an. Ist recht instabil und das, obwohl ein großes Team seit langem daran arbeitet. Den Compiler-Bau und Debugger haben die ganz weggelassen und verwenden dafür FPC. FPC selber wird auch schon seit Jahren programmiert und es gibt immern och viele Features (wie z.B. interfaces, für OLE unverzichtbar), die erst in der aktuelle beta implementiert sind. Abgesehen davon: ein Compiler sollte ja auch noch optimiert arbeiten!
Sicherlich ein ehrgeiziges Projekt, das IMO in einer 1-Mann Besatzung definitiv zum scheitern verurteilt ist! Und abgesehen davon: FPC & Lazarus können borland nicht den Rang nehmen, trotz features wie Platformunabhängigkeit. Warum sollte es dein Projekt tun?
Mein Tipp: such dir kleinere Projekte, die wirklich realisierbar sind um immer wieder mal ein Erfogserlebnis zu haben und den Skill im programmieren ständig zu erweitern!
_________________ Und was würdest Du tun, wenn Du wüsstest, dass morgen Dein letzter Tag auf dieser Erde ist?
Okok, ihr müsst nicht denken ich habe nix anderes geplant. Ich werde wohl in 2 Monaten bei der ersten Beta stehen und das Projekt mal stoppen, damit ich meine Engine für DX9 mache, ist aber auch ein ganzes Stück arbeit, ich weiss, ich weiss! Ich nehme mir zb. Sascha als Vorbild, er arbeitet ja auch Stück für Stück an seinen Projekten etc., so will ich das auch machen. Und: Erwartet nicht zuviel von mir!
mfg, Sindwiller
ps. Ich habe eigtnlich gesagt das ich Borland dazu bringen will .net abzulegen, und nicht ihr Geschäft GANZ abzublasen.
Registriert: Do Sep 25, 2003 15:56 Beiträge: 7810 Wohnort: Sachsen - ERZ / C
Programmiersprache: Java (, Pascal)
Sindwiller hat geschrieben:
Okok, ihr müsst nicht denken ich habe nix anderes geplant. Ich werde wohl in 2 Monaten bei der ersten Beta stehen und das Projekt mal stoppen, damit ich meine Engine für DX9 mache, ist aber auch ein ganzes Stück arbeit, ich weiss, ich weiss!
Du kommst vom Regen in die Traufe...Wir hatten schon recht viele "übermotivierte" ANfänger hier. Und allen muss man das selbe sagen: Vergesst die Engines und fangt erstmal klein an. Der Lerneffekt ist 1000x größer, als an ner Engine zu arbeiten die NIEMALS fertig wird (versprochen: sie wird nie fertig! ). Such mal im Forum nach dem Begriff "Engine" und ließ da mal die Sachen durch. Es gibt einige die mal ne Engine geschrieben haben (Sashe z.B.) ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sie das aus Spass net nochmal machen würden, bzw. Anfängern garantiert davon Abraten.
Sindwiller hat geschrieben:
ps. Ich habe eigtnlich gesagt das ich Borland dazu bringen will .net abzulegen, und nicht ihr Geschäft GANZ abzublasen.
Das ist das selbe!
".Net" ist nicht zwangsläufig böse. Informier dich nochmal über .Net.
Das is wie als wenn du 1994 gesagt hättest :
"Wir müssen Borland stoppen auf 32Bit technologie umzusteigen!" (Dos und die Frühen Windows war 16Biter)
_________________ Blog: kevin-fleischer.de und fbaingermany.com
Ich hab keine Probleme mit neuen Progarten oder neuen Assembler arten (wie zb. von 8 bit auf 16 und dann auf 32,64,128....). Aber .net ist eine JAVA nachmachung, und daher eignet sie sich net sehr gut. In Java musste Codes wie zb. create Label oder so schreiben.
Zitat:
Du kommst vom Regen in die Traufe...Wir hatten schon recht viele "übermotivierte" ANfänger hier. Und allen muss man das selbe sagen: Vergesst die Engines und fangt erstmal klein an. Der Lerneffekt ist 1000x größer, als an ner Engine zu arbeiten die NIEMALS fertig wird (versprochen: sie wird nie fertig! ). Such mal im Forum nach dem Begriff "Engine" und ließ da mal die Sachen durch. Es gibt einige die mal ne Engine geschrieben haben (Sashe z.B.) ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sie das aus Spass net nochmal machen würden, bzw. Anfängern garantiert davon Abraten.
Oh sorry, hab ich gesagt Engine? Zuerst mal ne kleine SDK, dann mehr und mehr usw. und sofort......
Aber .net ist eine JAVA nachmachung, und daher eignet sie sich net sehr gut
Für was eignet es sich denn nicht? Bei Applikationen am PC halte ich Java (v.a. Swing) für eine ziemliche Krücke (dafür aber halt plattformübergreifend), das heißt aber nicht, dass die Sprache generell keine Daseinsberechtigung hätte (übrigens hat Borland mit dem JBuilder auch eine entsprechende IDE im Angebot). Mit .NET ist es halt so: was man zur Zeit mit etwas langsameren Code und der .NET Framework an Umständlichkeiten hat, kann sich in Zukunft durch den nicht vorhandenen Portierungsaufwand auf andere Systeme (etwa Itanium) wieder einsparen - es kommt halt ganz darauf an, was man draus macht und haben will.
Die Idee bestimmte .NET Programme unter Mono ohne Änderungen auf anderen Betriebssystemen laufen zu lassen, halte ich z.B. für sehr attraktiv, und mit Chrome http://www.chromesville.com/ wird das Ganze sogar mit einem Object Pascal Ableger funktionieren (Borland wird meines Wissens Mono ja erst mal außen vor lassen).
Na ja, wenn du einfach pauschal Programmiersprachen/-umgebungen aburteilst, mit denen du wahrscheinlich ohnehin noch nicht gearbeitet hast, musst du schon akzeptieren, dass man etwas genauer nachfragt: immerhin geht es ja um deine Motivation für ein Projekt, in das du die nächsten paar Jahre Zeit investieren möchtest, da lohnt es sich schon, gründlich zu überlegen (übrigens weiß man immer noch nicht, was dir denn an Delphi konkret nicht gefällt).
Ich dachte der Font Dialog wäre zum schreiben ein Dialog, nacher würde ich ja mit dem Save Dialog den Text mit dem Suffix .pas spiechern, fertig wäre das. Geht aber leider net.
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